Waldschutzprojekt REDD+ Jacundá - VCS & CCB, Brasilien

Das Projekt liegt im Nutzreservat Rio Preto-Jacundá im nordwestlich gelegenen, brasilianischen Bundesstaat Rondônia und verfolgt das Ziel, die ungeplante und illegale Abholzung und Waldschädigung zu verringern und dadurch Treibhausgasemissionen zu vermeiden. Dabei steht vor allem auch die nachhaltige Entwicklung des Ökosystems, sowie die Förderung der lokalen Gemeinschaft im Mittelpunkt.

In ihrer Vergangenheit ist die Region durch den Kampf um die Rechte der Naturkautschukgewinnung geprägt, welche den landwirtschaftlichen Kolonisationsprozess intensivierte. Mit dem Rückgang der Naturkautschukgewinnung im Amazonas in den 70er Jahren wurde die einheimische Bevölkerung zwar in einem Gebiet mit großer biologischer Vielfalt, aber auch mangelnden grundlegenden öffentlichen Dienstleistungen, zurück gelassen.

Das Waldschutzprojekt dient daher nicht nur dem Klimaschutz sondern auch der Verbesserung der Lebensqualität der einheimischen Bevölkerung und nutzt die bestehenden Synergien zwischen wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Bereichen.


Waldschutzprojekt REDD+ Jacundá, Quelle: Biofilica

Nachhaltigkeit

Nicht nur umweltfreundlich …

  • Durch das Gesamtprojekt werden CO2 -Emissionen reduziert und somit ein Beitrag zur Verringerung des Treibhauseffekts geleistet.
  • Darüber hinaus trägt das Projekt durch Reduktion der Abholzung der Wälder zum Erhalt der Biodiversität in dem Gebiet bei.
  • Schutz von 35.000 Hektar vor Abholzung und Förderung der nachhaltigen Nutzung von 95.000 Hektar Urwald.

… sondern auch sozial fair

Neben dem Nutzen, den das Projekt für die Umwelt bringt,

  • verbessert es den Lebensstandard der Bevölkerung, durch direkte Investitionen in Gesundheit, Bildung, Infrastrukturen und Stärkung schutzbedürftiger Gruppen,
  • trägt es, durch die nachhaltige Entwicklung von Nichtholzprodukten, zur Einkommensgenerierung und dem Erhalt der Gemeinschaftskultur bei und
  • fördert es den Nutzen von Agroforst-Systemen, um die Ernährungssicherheit zu gewährleisten.

Projektziele

  • Reduktion der CO2 -Emissionen und Erhalt des Waldes
  • Beitrag zur nachhaltigen und umweltfreundlichen Entwicklung
  • Verbesserung des sozialen Wohlergehens und der Einkommensgenerierung

Hintergrund

Die Wälder Mittel- und Südamerikas stehen durch Abholzung unter einem erheblichen Verwertungsdruck. Von 2000 bis 2012 wurden in der Referenzregion des Projekts, 23 % der Waldfläche abgeholzt, was zur Freisetzung von 53,3 Millionen t CO2e geführt hat.

Der Aufbau von nachhaltiger Waldbewirtschaftung und Landwirtschaft bietet der lokalen Bevölkerung Einkommensmöglichkeiten, ohne den Wald maßgeblich zu gefährden. Diese nachhaltige Form der Ressourcennutzung stellt eine wichtige Lebensgrundlage für die lokale Bevölkerung dar. Beim Projekt Jacundá REDD+, werden auf einer Fläche von 95.000 Hektar, der vorhandene Urwald geschützt und die Abholzung von 35.000 Hektar Wald verhindert.

Die indigene Bevölkerung, bestehend aus 130 Personen, ist über ihre Vereinigung ASMOREX Mehrheitseigentümerin des Projektes und stellt somit sicher, dass das Projekt die Ziele und Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung berücksichtigt.

Die Fakten auf einen Blick

Projektstandard und Methodologie

Das Projekt wurde nach der REDD+ VM0015 „Methodology for Avoided Unplanned Deforestation“, (v.1.1.), sowie nach dem CCB (Climate, Community and Biodiversity Standard) verifiziert.

Emissionsreduktionen

Insgesamt werden über die nächsten 30 Jahre ca. 12.400.000 t CO2e eingespart, dies entspricht einer jährlichen Reduktion von ca. 413.000 t CO2e.

Inbetriebnahme und Verifizierung

Das Projekt startete am 1. Oktober 2012 mit einer THG-Rechnungsperiode von 30 Jahren.

Link zum Register

https://registry.verra.org/app/projectDetail/VCS/1503


Waldschutzprojekt REDD+ Jacundá, Quelle: Biofilica